Olivia Ebert / Stella Hilb / Raoul Jochum Lisa Künkel / Pia Lindner / Marijke van Riksoort / Inga Wilczek / Susanne Wingen Premiere Gallus Theater Frankfurt 22. September 2003 Projekt Ein Projekt der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e.V.
Ausgezeichnet mit der Einladung zum 25. Theatertreffen der Jugend 2004 in Berlin
22.09.  2003 23.09.  2003 24.09.  2003
Die Jury zur Auswahl zum 25. Theatertreffen der Jugend 2004 Der Vorhang geht auf und es wird laut - ein schrilles, ohren-betäubendes Geräusch bereitet Schmerzen, sinnliches Theater für Ohr, Nase und Augen: Schmiedewerkstattgeruch erfüllt den Raum und der Funkenregen der gnadenlosen Flex, die einen Käfig/Kinderwagen bastelt, wird zum Zimmerfeuerwerk, das jenen Ur- Moment zelebriert, mit dem alles beginnt - das Leben nämlich: da liegt die Schwangere „guter Hoffnung" auf dem Tisch. Ein Bild, das sinnfällig die Grundidee des Stückes und das Inszenierungskonzept verdeutlicht: Es geht ums LEBEN (von der Wiege bis zur Wiege, der ewige Kreislauf, der über das Einzelschicksal hinausweist) - und das kann manchmal zum Totlachen komisch sein, wenn endlich aufhört, was weh tut (Touch me!). Und dann kommen die mediclean verkleideten Suchenden, Grubenarbeiter in Sachen Geburt und Erhellung, und weisen diskret interaktiv auf einen „anderen Umstand" hin: Da is nix mit Zurücklehnen! Das, was gleich kommt, ist nicht unser Stück, sondern auch des Zuschauers „Ding": Meine Damen, Sie sind schwanger! Es wird eine schwere Geburt, choreografiertes Warten & Zeit-totschlagen bis zu jenem grandiosen Moment, wenn die Hebamme aus den Untiefen des Weiblichen den „corpus delicti" zieht: das Kind / das Stück / den Anfang vom Ende des Anfangs... das Kind, das kurz darauf wie für immer gewindelt der Liebe der Welt ausgesetzt wird. Am Schluss des Stückes kehren die Erwachsenen zurück in den Käfig jedes Anfangs - ein Leben lang gefangen sein in dem, was „determiniert" war. Die Kunst des Scheiterns nämlich hat zwei Mütter: an den Haaren herbeigezogene Fremdbestimmtheit und Selbstverhinderungskunst. Zwischen Anfang und Schluss ein Dazwischen, ein Strampeln, ein Abstrampeln, vor, hinter und zwischen den Vorhängen: 23 auf‘s Wesentliche reduzierte, körperlich und mimisch präzise gespielte Kurz- und Kürzestszenen; 23 Versuche das Gehen zu lernen; 23 flashartige Ein- und Draufblicke rund ums Lebensgestolpere mit überraschenden Wendungen (mal positiv, mal negativ); 23 mal die Suche nach dem aufrechten Gang (da kann schon mal was verschütt gehn, seis‘s der Kaffee, sei‘s I shot the Sheriff!); 23 bitter-humorige, im besten Sinne clowneske Statiönchen, die in der Summe nicht nur ein Leben ausmachen - mit dem Strom oder gegen den Strom - das Leben der Trockenschwimmer, mit Wiedererkennungswert. Peter Grosz
Beklemmende Botschaft Frankfurter Rundschau vom 18. Mai 2004 Mit ihrer Eigenproduktion “Sei ruhig, ... schwimm weiter! hat sich die Theatergruppe der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim im Gallus für das Jugendtheatertreffen in Berlin qualifiziert. Ein großer Erfolg: Von 172 Bewerbern aus ganz Deutschland wurden nur acht Ensembles ausgewählt. “Ich war dagegen, dich zu behalten.” “Das ist Claudia, wir sind jetzt zusammen.” “Tschüss dann, Frau Meier.” Es sind Sätze wie diese, spärlich und gekonnt eingesetzt, die den Atem stocken lassen in der Jugend-Kultur-Werkstatt in der Herxheimer Straße. Es ist die letzte Probe des Falkenheim-Ensembles vor dem großen Auftritt am Freitag. Vor einem Publikum aus ganz Deutschland werden die acht Akteurinnen und Akteure aus dem Rhein-Mein-Gebiet ihr Stück “Sei ruhig, ... schwimm weiter!” beim Jugendtheatertreffen der Berliner Festspiele präsentieren. “Sei ruhig, ... schwimm weiter!”: Der Titel, das zeigt sich bereits nach wenigen Szenen, hat mehr als nur einen zynischen Beigeschmack. Die Schauspieler, zwischen 18 und 28 Jahre alt, haben mit dem Regiesseur Georg Bachmann traumatische Erlebnisse in verschiedenen Lebensabschnitten, von der Geburt bis zum frühen Erwachsenenalter, in einer improvisierten Szenenkollage auf die Bühne gebracht.: Eine Mutter eröffnet ihrer Tochter an derem 18. Geburtstag, dass sie adoptiert wurde. Kurz vor der Hochzeit gibt der Bräutigam in spe zu, sich in die beste Freundin seiner Lebensgefährtin verliebt zu haben. Beim dritten Anlauf zur Magisterprüfung lautet das Urteil der Professorin erneut “nicht bestanden.” Die beklemmende Botschaft, dass so etwas wie Freiheit bei der Planung von Lebensentwürfen nicht existiert, symbolische Käfige als einige der ganz wenigen Requisiten, in denen sich die Schauspieler immer wieder von innen an die Gitterstäbe krallen. Von Anne Lemhöfer

theater et zetera

Theater hat seine eigene Wirklichkeit. Der Zuschauer lehnt sich zurück und akzeptiert die Spielregeln: So kann er in 90 Minuten ganze Epochen an allen erdenklichen Orten der Welt erleben - erschaffen auf den Quadratmetern einer Bühne und der Imaginationskraft der Schauspielerei. Nicht anders verfährt theater et zetera. Nur dass es dauernd die Spielregeln ändert - und so Blicke auf ungesehene Realitäten öffnet.

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01733090939 theater-etzetera@t-online.de
 25.09.  2003
Sei ruhig, … schwimm weiter! Gallus Theater Frankfurt / 22. September 2003
Darsteller*Innen
Opener Sei ruhig, … schwimm weiter!
Aufführung Berlin
Aufführungsdaten
"Alle Menschen wissen zu Beginn ihrer Jugendzeit welches ihre innere Bestimmung ist. In diesem Lebensabschnitt ist alles so einfach, und sie haben keine Angst alles zu erträumen und sich zu wünschen, was sie in ihrem Leben gerne machen würden. Indessen während die Zeit vergeht, versuchen uns mysteriöse Kräfte davon zu überzeugen, dass es unmöglich sei, den persönlichen Lebensplan zu verwirklichen." Paulo Coelho
Darsteller*Innen Olivia Ebert / Stella Hilb / Raoul Jochum Lisa Künkel / Pia Lindner / Marijke van Riksoort / Inga Wilczek / Susanne Wingen Premiere Gallus Theater Frankfurt 22. September 2003 Projekt Ein Projekt der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e.V.
Opener Sei ruhig, … schwimm weiter! Aufführung Berlin
Ausgezeichnet mit der Einladung zum 25. Theatertreffen der Jugend 2004 in Berlin
Aufführungsdaten
22.09.  2003 23.09.  2003 24.09.  2003  25.09.  2003
Die Jury zur Auswahl zum 25. Theatertreffen der Jugend 2004 Der Vorhang geht auf und es wird laut - ein schrilles, ohren-betäubendes Geräusch bereitet Schmerzen, sinnliches Theater für Ohr, Nase und Augen: Schmiedewerkstattgeruch erfüllt den Raum und der Funkenregen der gnadenlosen Flex, die einen Käfig/Kinderwagen bastelt, wird zum Zimmerfeuerwerk, das jenen Ur- Moment zelebriert, mit dem alles beginnt - das Leben nämlich: da liegt die Schwangere „guter Hoffnung" auf dem Tisch. Ein Bild, das sinnfällig die Grundidee des Stückes und das Inszenierungskonzept verdeutlicht: Es geht ums LEBEN (von der Wiege bis zur Wiege, der ewige Kreislauf, der über das Einzelschicksal hinausweist) - und das kann manchmal zum Totlachen komisch sein, wenn endlich aufhört, was weh tut (Touch me!). Und dann kommen die mediclean verkleideten Suchenden, Grubenarbeiter in Sachen Geburt und Erhellung, und weisen diskret interaktiv auf einen „anderen Umstand" hin: Da is nix mit Zurücklehnen! Das, was gleich kommt, ist nicht unser Stück, sondern auch des Zuschauers „Ding": Meine Damen, Sie sind schwanger! Es wird eine schwere Geburt, choreografiertes Warten & Zeit-totschlagen bis zu jenem grandiosen Moment, wenn die Hebamme aus den Untiefen des Weiblichen den „corpus delicti" zieht: das Kind / das Stück / den Anfang vom Ende des Anfangs... das Kind, das kurz darauf wie für immer gewindelt der Liebe der Welt ausgesetzt wird. Am Schluss des Stückes kehren die Erwachsenen zurück in den Käfig jedes Anfangs - ein Leben lang gefangen sein in dem, was „determiniert" war. Die Kunst des Scheiterns nämlich hat zwei Mütter: an den Haaren herbeigezogene Fremdbestimmtheit und Selbstverhinderungskunst. Zwischen Anfang und Schluss ein Dazwischen, ein Strampeln, ein Abstrampeln, vor, hinter und zwischen den Vorhängen: 23 auf‘s Wesentliche reduzierte, körperlich und mimisch präzise gespielte Kurz- und Kürzestszenen; 23 Versuche das Gehen zu lernen; 23 flashartige Ein- und Draufblicke rund ums Lebensgestolpere mit überraschenden Wendungen (mal positiv, mal negativ); 23 mal die Suche nach dem aufrechten Gang (da kann schon mal was verschütt gehn, seis‘s der Kaffee, sei‘s I shot the Sheriff!); 23 bitter-humorige, im besten Sinne clowneske Statiönchen, die in der Summe nicht nur ein Leben ausmachen - mit dem Strom oder gegen den Strom - das Leben der Trockenschwimmer, mit Wiedererkennungswert. Peter Grosz
Beklemmende Botschaft Frankfurter Rundschau vom 18. Mai 2004 Mit ihrer Eigenproduktion “Sei ruhig, ... schwimm weiter! hat sich die Theatergruppe der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim im Gallus für das Jugendtheatertreffen in Berlin qualifiziert. Ein großer Erfolg: Von 172 Bewerbern aus ganz Deutschland wurden nur acht Ensembles ausgewählt. “Ich war dagegen, dich zu behalten.” “Das ist Claudia, wir sind jetzt zusammen.” “Tschüss dann, Frau Meier.” Es sind Sätze wie diese, spärlich und gekonnt eingesetzt, die den Atem stocken lassen in der Jugend-Kultur-Werkstatt in der Herxheimer Straße. Es ist die letzte Probe des Falkenheim- Ensembles vor dem großen Auftritt am Freitag. Vor einem Publikum aus ganz Deutschland werden die acht Akteurinnen und Akteure aus dem Rhein-Mein-Gebiet ihr Stück “Sei ruhig, ... schwimm weiter!” beim Jugendtheatertreffen der Berliner Festspiele präsentieren. “Sei ruhig, ... schwimm weiter!”: Der Titel, das zeigt sich bereits nach wenigen Szenen, hat mehr als nur einen zynischen Beigeschmack. Die Schauspieler, zwischen 18 und 28 Jahre alt, haben mit dem Regiesseur Georg Bachmann traumatische Erlebnisse in verschiedenen Lebensabschnitten, von der Geburt bis zum frühen Erwachsenenalter, in einer improvisierten Szenenkollage auf die Bühne gebracht.: Eine Mutter eröffnet ihrer Tochter an derem 18. Geburtstag, dass sie adoptiert wurde. Kurz vor der Hochzeit gibt der Bräutigam in spe zu, sich in die beste Freundin seiner Lebensgefährtin verliebt zu haben. Beim dritten Anlauf zur Magisterprüfung lautet das Urteil der Professorin erneut “nicht bestanden.” Die beklemmende Botschaft, dass so etwas wie Freiheit bei der Planung von Lebensentwürfen nicht existiert, symbolische Käfige als einige der ganz wenigen Requisiten, in denen sich die Schauspieler immer wieder von innen an die Gitterstäbe krallen. Von Anne Lemhöfer

theater et zetera

Theater hat seine eigene Wirklichkeit. Der Zuschauer lehnt sich zurück und akzeptiert die Spielregeln: So kann er in 90 Minuten ganze Epochen an allen erdenklichen Orten der Welt erleben - erschaffen auf den Quadratmetern einer Bühne und der Imaginationskraft der Schauspielerei. Nicht anders verfährt theater et zetera. Nur dass es dauernd die Spielregeln ändert - und so Blicke auf ungesehene Realitäten öffnet.

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01733090939 theater-etzetera@t-online.de
Sei ruhig, … schwimm weiter! Gallus Theater Frankfurt / 22. September 2003
"Alle Menschen wissen zu Beginn ihrer Jugendzeit welches ihre innere Bestimmung ist. In diesem Lebensabschnitt ist alles so einfach, und sie haben keine Angst alles zu erträumen und sich zu wünschen, was sie in ihrem Leben gerne machen würden. Indessen während die Zeit vergeht, versuchen uns mysteriöse Kräfte davon zu überzeugen, dass es unmöglich sei, den persönlichen Lebensplan zu verwirklichen." Paulo Coelho
Sei ruhig, … schwimm weiter!